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Für den Luftbildeinsatz sollte man den Multi-Flare auch mit einem langen Schwanz fliegen, auch wenn einige Aestheten unter den Drachenfliegern die Nase ruempfen werden. Der Schwanz hat allein die Aufgabe, den Drachen am uebersteigen zu hindern und ein schnelles Abfallen bei einem Windloch zu verhindern. In leichten Winden verzichtet man aber auf einen Schwanz. Der orange-gruene MF entspricht groessemaessig Wolfgang Biecks Multi-Flare. Wolfgang fand die Vorlage für seinen Drachen urspruenglich in dem Buch Drachen bauen und steigen lassen von Wolfgang Schimmelpfennig. Einen weiteren Plan für einen Multi-Flare veroeffentliche Berry Kramer im Magazin Vlieger (1989/no5). Auch Eric Tielkes hat den Bauplan fuer den MF in seinem neuen Buch “L’oel du cerf-volant” aufgenommen. Die Kielform und die Anordnung der Kiele variieren jedoch bei allen hier genannten Plaenen. Auch die Streckung ( Verhaeltniss Spannweite zu Drachentiefe) und die Lage des Querholms variieren. Bei meiner Zeichnung nun wird meine eigene Vorstellung von einer schoenen Kielform wiedergegeben. Die Drachengroesse faellt mit ihren “krummen” Massen auf, sie hat sich jedoch für KAP-Zwecke sehr gut bewaehrt. Will man den MF jedoch eher unter leichten Windbedingungen fuer KAP-Zwecke einsetzen, waehlt man besser eine Spannweite um 3 m oder groesser. Der grosse Vorteil des MultiFlare ist, dass er nahezu unzerbrechlich in der Luft ist (Windboe, kraeftiger Wind) und dass man seine Waage nur ein einziges mal einstellen muss. Fuer wechselhafte Windbedingungen mit Windloechern ist der MF eher ungeeignet, da er sehr schnell abfaellt.
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Mein Multi-Flare hat ein sehr solides Gestänge aus 8er CFK-Rohren für die Laengstsaebe und 10er CFK-Rohr für den Querstab. Die Multiline-Waage ist gestaffelt aufgebaut. In einem ersten Schritt wird jede Kielflosse der linken Seite mit 10 m Waageschnur mit ihrem Gegenstueck auf der rechten Seite verbunden. Den Mittelpunkt der Waageschnur der aeusseren Kiele knuepft man mit den Waageschnueren der inneren Kiele zusammen. Die inneren Waageschnuere werden nun mit weiterer Waageschnur in dem Waagepunkt an einem Bergsteigerkarabiner vereint. Ich verwende mit Absicht keine Aluringe innerhalb der Waage, da diese sich unter Last verbiegen und dann zerbrechen koennen. Ist die Waage zu flach eingestellt, steht der Drachen unruhig und dreht sich etwas, dann muss man nachtrimmen. Der MF reagiert sehr feinfuehlig auf eine Waageaenderung und man braucht schon etwas Geduld, um den perfekten Waagepunkt zu ermitteln. Der Querholm ist mit einer Spannschnur vorgebogen. Der Schwanz ist ca. 15 m lang.
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Ein Gestaenge mit 3 m x 2 m ist die Basis fuer diese rot-weissen MF. Da ich das Segel und Gestaenge mit Schlaufen und Splittkappen verbinde, muessen die Stangen um (mindestens) 35 mm an jeder Segelseite ueberstehen. Damit ergibt sich eine (krumme) Segelgroesse von 293 cm x 193 cm. Als Wert fuer die Stabtaschen habe ich hier 20 mm angegeben. Je nach eigener Naehtechnik halt individuell anpassen. Die Kiele sind 76 cm x 40 cm gross. Die Spitzen sind gestaffelt 10 cm, 5 cm oder 0 cm gegenüber der Vorderkante eingezogen. Verteilt man die Kiele gleichmaessig ueber die Drachenlaenge, ueberlappen sie sich um 17,5 cm.
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