Canard-Roller

 

 

Bruno Horstenke
Quelle: Deutsche Museum

Hans Snoek hatte in der Sport&Design Drachen 1/1997 mit einem Artikel an die Drachen Bruno Horstenkes erinnert. Eines der Entenmodelle Horstenkes diente mir daraufhin als Basis fuer einen eigenen Entwurf moderner Bauart. Auf aehnliche Art ist auch schon der Hamburger Flieger entstanden. Gerd Blattert hat diesen nach einem Horstenkeschen Leichtwinddrachen in Flugzeugform entwickelt. Mehr Infos zu dem Flugzeugdrachen gibt es im Drachenarchiv:

 

Ralf Beutnagel
Photo by Wolfgang

Mein Canard-Roller weicht in vielen Punkten von Horstenkes Entenmodell ab (z.B. Gestaengeanordnung, Segelform). Mit dem Namen Canard-Roller spiele ich auf zweierlei Punkte an. Zum einen steht das franzoesische Canard fuer Ente und bezieht sich auf eine allgemeine Konstruktionsbezeichnung von Flugzeugen, die ihr Hoehenleitwerk an der Rumpfspitze tragen. Zum anderen passt mein Drachen auch in die grosse Drachenfamile der Roller-Drachen, in die z.B. auch der Steiff Roloplan, der Metzger Roller oder Pearson Roller gehoehren.

 

Canard-Roller
Ralf Beutnagel

In dem Canard-Roller stecken zwei Leben. Zum einen laesst er sich problemlos an einer Einpunktwaage als ganz normaler Standdrachen fliegen. Er mag dabei leichte Winde und kommt auch an sehr kurzer Drachenleine im Bereich der Bodenwirbel prima zurecht. Da er wenig Zugkraft entwickelt, solte man darauf achten, was man fuer eine Schnur einsetzt. Ich empfehle sehr leichte Dyneema-Schnuere. Kleine Windloecher ueberbrueckt der Drachen mit einem wunderbaren Segelflug. In der Sport&Design Drachen 4/1998 ist ein Artikel zu meinem Canard-Roller erschienen.

Sein zweites Gesicht zeigt der Canard-Roller an einer Angelrute und etwas Drachenschnur. Er laesst sich nun wunderbar durch die Luefte fuehren. Dieser Drachen war fuer mich der Einstieg in den Rutentrickflug, denn dieser Drachen kann noch viel mehr als nur durch die Luft gezogen werden: mit diesem Drachen kann man auch Trickflugfiguren ausfuehren, z.B. axeln und sliden. Dies funktioniert allerdings nur bei Windstille. Mit dem Canard-Roller habe ich schon an zahlreichen Streetkiting- und Indoorveranstaltungen teilgenommen.

Ralf Beutnagel - Rutentrickflug
Photo by Mergentheimer Windspieler

 

Canard-Roller Trio
Ralf Beutnagel

Einen riesen Spass hatte ich mir bei den Deutschen Meisterschaften 1998 des DCD in Hamm erlaubt. Mit diesem Drachentyp bin ich sowohl bei den Einleinern (Offene Klasse) als auch bei den Lenkdrachen (Freestyle) angetreten. Um dem Regelwerk zu entsprechen und nicht mit ein und demselben Drachen in zwei Klassen anzutreten, hatte ich zwei farblich unterschiedliche Canard-Roller in den Wettbewerben eingesetzt.

Canard-Roller
Otto Herzog

Canard-Roller
Rainer Grafmanns

Canard-Roller
Peter
Photo: Zitzmann

 

Canard-Roller
 

Diesen Canard-Roller hat Otto Herzog nachgebaut. Kai Splett zeigt ihn auf seiner Homepage.

Rainer und Renate Grafmanns bauen in Eimsbuettel Drachen.

Gerhard und Daniela Zitzmann besuchten 2004 das Drachenfest St Aegidi und zeigen Bilder davon auf Ihrer Homepage.

Gesehen auf Fanoe 2005

 

Canard-Roller klein
Ralf Beutnagel

Meinem Canard-Roller gingen eigene Experimente vorraus. Hier ein Vorgaengermodell mit etwas anderer Form und nur 2 m Spannweite. Sein Erstflug war am 13.02.1998.

Dirk Schnabel aus Schwerin hat diesen Canard-Roller realisiert. Wie mein Vorlaeufermodell ist auch dieser Drachen etwas kleiner.

 

Canard-Roller klein
Dirk Schnabel

 

Canard-Roller mini
Ralf Beutnagel
Photo by Rolf Behrens

Einen Canard-Roller liegt am Boden. Darueber ist meine flache Hand, in der meine Miniaturausgabe des Canard-Rollers liegt. Dieser Minidrachen ist voll flugfaehig. Das Geruest besteht aus Molina-Halmen. Molina ist der botanische Name fuer Pfeifengras. Dieses Gras besitzt Halme ohne Knoten und ist ideal fuer Miniaturdrachen. Das Segel ist aus einer aufgespaltenen Serviette gebaut worden.

Aus dem Canard-Roller habe ich in direkter Linie meine Pfeil-Ente abgeleitet. Ohne meine Erfahrungen, die ich mit dem Canard-Roller gesammelt habe, waere die Pfeil-Ente sicherlich nie entstanden:

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